Amsterdam Reisebericht zwischen Schiphol und Walletjes

Dieser Reisebericht ist die Zusammenfassung der Erfahrungswerte eines Kurzurlaubs in Amsterdam. Nun ja – so kurz war die Reise nun auch wieder nicht, aber eine Woche ist für Amsterdam wahnsinnig kurz! Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Stadt wahnsinnig viel zu bieten hat und zudem für jeden Geschmack mehr als genug Angebote existieren.

In Amsterdam kann man alles genießen – das wird einem schon klar, wenn man auf Schiphol, dem internationalen Flughafen der Stadt Amsterdam und der größte in den Niederlanden ankommt. Hier wird man sofort mit den wichtigsten Facetten Amsterdams konfrontiert – angefangen beim Multi-Kulti-Flair, über die lockere Umgangsweise bis hin zu tonnenweise Werbung (Shopping spielt in A’dam eine wichtige Rolle! *g*) – doch nun der Reihe nach:

Flug vom internationalen Flughafen Basel nach Schiphol Amsterdam

Wir sind mit der SWISS von Basel nach Schiphol geflogen. Der Flug dauerte um die 1,25 Stunden und war – dank der tollen Verpflegung an Bord (Getränke, Duty Free Shopping, belegte Brötchen, schweizer Schokolade) und dem netten Personal – absolut schnell vorbei und durchweg angenehm. Auch die kurzen Turbulenzen vor der Landung konnten diese Einschätzung nicht ändern.

Mit dem Taxi vom Flughafen Schiphol nach Amsterdam City

Von Schiphol aus sind wir mit dem Taxi (direkt vor dem Flughafen-Gebäude ist ein Taxistand) in die Innenstadt zum Hotel Golden Tulip Amsterdam Central bzw. Hotel Inntel gefahren. Die Fahrt an sich war schon ein tolles Erlebnis; der Taxi-Fahrer sah irgendwie so aus, wie der „Transporter“, fuhr ebenfalls nen 7er BMW und hat das Taxi-Schild erst am Stand aufs Dach gepackt – ich glaub immer noch, dass er es war :-). Nun ja und per Taxi gings dann äußerst rasant nach Amsterdam City. Die Fahrt dauerte um die 20 Minuten, was für uns aber kein Problem war, da man unterwegs schon eine erste Ãœbersicht über die Stadt und das Leben bekommt. Tipp: Foto bereit halten! Die gesamte Fahrt kostete um die 50 Euro, was in etwa den deutschen Taxipreisen entspricht. Verglichen mit dem Stress und der Wartezeit, die man haben würde, wenn man mit dem Bus von Schiphol in die City fahren würde, ist ein Taxi – gerade, wenn mehrere Personen mitreisen – eine top Investition in einen rundum „runden“ Urlaub.

Amsterdam Innenstadt

In der Innenstadt angekommen kommt man sich als großstadt-versierter Deutscher ziemlich komisch vor – aber positiv komisch! Amsterdam ist einfach anders als alles andere, was ich zuvor kannte. Hier leben Menschen jeder Herkunft, aus unterschiedlichen sozialen Schichten, mit unterschiedlichem kulturellen und religiösen Background – kurzum: komplett verschiedene Menschen – zusammen ohne (!) dass es Probleme gibt. Sicher – in jeder Metropole gibt es Kriminalität (Hinweis: der Link zeigt soziale Brennpunkte & Kriminalitäts-Statistiken an – dazu einfach auf der neuen Seite „load“ anklicken – das steht rechts direkt unter „Amsterdam“), so auch in Amsterdam – aber ich kam mir während des gesamten Aufenthalts keine Sekunde lang „gefährdet“ vor. Man konnte problemlos durch die Innenstadt laufen – durch sehr belebte Straßenzüge genauso wie durch einsame Gassen laufen ohne (!), dass man je ein „ungutes Gefühl“ haben musste und das egal zu welcher Uhrzeit! Verglichen mit allen Großstädten, die ich kenne war das die positivste Erfahrung überhaupt. Gleich danach kommt die Sprache an sich; Holländisch hört sich für mich (da ich von der Schweizer Grenze komme) sehr angenehm an. 🙂

Hotel

Das Hotel Golden Tulip Hotel Inntel war absolut top. Es hat 4 Sterne und liegt nur wenige 100 Meter vom Bahnhof entfernt. Auch, wenn es in der Nähe des Redlight Districts liegt, so ist die Klientel (insbesondere auch die Fußgänger in der Passage vor dem Hotel) absolut seriös und freundlich. Für Amsterdam hat das Hotel (bei Reservierung via Online-Buchung) ein unglaublich gutes Preis-/Leistungsverhältnis! Zudem ist es – im Gegensatz zu vielen, vielen anderen Hotels dieser Preisklasse – nicht (!) abgewohnt oder gar dreckig. Die Innenausstattung war sehr stylish, die Zimmer überaus geräumig, die Bäder äußerst (!) sauber und zudem hatten die Business-Zimmer ein Bügelbrett (schon lustig! *g*) und einen Flachbildschirm-Fernseher (Flatscreen TV). Gereinigt wurden die Zimmer ein Mal am Tag. Das Hotel selbst schien sich aber in einem kontinuierlichen Reinigungs-Kreislauf zu befinden; die Service-Mitarbeiter waren rund um die Uhr unterwegs um das Hotel zu reinigen. Ansonsten war alles so, wie man es von einem 4* Hotel erwartet; es gab einen Fön, eine Minibar, einen Safe sowie Telefon, Wäscherei-Service und einen Portier. An der Rezeption wurde (je nachdem, wer hinter derselben stand) Holländisch (logo), Englisch oder Deutsch gesprochen.

Sehenswürdigkeiten

Zu den Sehenswürdigkeiten Amsterdams gehören natürlich primär die Grachten und die architektonisch und flair-technisch einzigartige Innenstadt, sondern auch eine Vielzahl von Attraktionen in und um Amsterdam. Sehr schön ist zudem der Vondelpark, (Park im Herzen Amsterdams), der Waterloopleinmarkt (Flohmarkt am Waterlooplein), das Rijksmuseum (Nationalmuseum, Stadhouderskade 42; holländische Gemälde des 16.–19. Jahrhunderts, einschl. der berühmten Nachtwache von Rembrandt) sowie der Dam Platz (mit zahlreichen architektonischen Meisterwerken, dem Wachsfiguren-Kabinett von Madame Tussaud, Straßencafés etc.). Desweiteren ist das Rotlichtviertel Walletjes eine der beliebtesten Touristen-Attraktionen und – entgegen allen Vorurteilen gegenüber Rotlicht-Vierteln – weder verrucht, noch besonders gefährlich erscheint.(weitere Infos rund um Walletjes siehe unten)

Shopping

In der Innenstadt gibt es unglaublich viele Shopping-Möglichkeiten. Direkt an das Rotlichtviertel Walletjes erstreckt sich das Zentrum der Einkaufspassagen Amsterdams. Hier reiht sich Laden an Laden. Hier gibt es alles von a bis z, aber insbesondere Textilien wie Kleidung, Schuhe und Accessoires. Da man in Amsterdam ständig das Gefühl hat, dass das einzige, was man zu tun hat, wenn man durch die Gassen schlendert, „cool“ auszusehen ist, kann man hier sein Shopping-Vakuum ausgiebig ausleben. Ein wichtiger Tipp hierzu ist, dass man sich die Preise genau ansieht und diese mit denen in Deutschland vergleicht. Es war mehr als auffällig, dass viele Geschäfte die selben Preise wie in Deutschland haben! Abgesehen davon gibt es auch jede Menge Läden, in denen man für wenig Geld unglaublich hochwertige Kleidung (auch von international bekannten Designern!) findet. Da gerade in der Innenstadt die Unternehmen oft umziehen, sich vergrößern oder auch Insolvenz anmelden müssen, gibt es hier immer wieder (echte) Ausverkäufe! Halten Sie daher die Augen nach derartigem offen – achten Sie aber darauf, dass nicht jeder „[up to 10 (15/20/25/30/35/40/45/50/55/60/65/70) % Sale“ auch für Schnäppchen steht! „blablabla Sale“ steht in Amsterdam an jedem 2. Schaufenster!  Echte Ausverkäufe erkennt man i.d.R. schnell an der Reklame – oder oftmals auch an den (komplett) mit Papier oder Kunstoff-Folie verklebten Schaufenster erkennen kann. Für Frauen gibt es übrigens unglaublich viele Geschäfte; Männer haben es hier deutlich schwerer – auf jeden Fall, wenn sie keine Insidertipps haben 🙂 … denn Männer finden auf den ersten Blick noch nicht einmal eine Handvoll Geschäfte, die mit Männerkleidung werben. Das liegt daran, dass die meisten Geschäfte mit Frauenkleidung werben, aber trotzdem eine Herrenabteilung besitzen, die zumeist auch sehr gut sortiert ist. Wir sind zwar nicht dahinter gekommen, weshalb das so ist, aber ein anderer Tourist aus der Schweiz erklärte, dass die Frauen so die Männer in die Geschäfte locken sollen. Ob das stimmt oder nicht, konnten wir auch nicht abschließend klären.

Walletjes Redlight District / das Rotliche-Viertel Walletjes

Als besondere Touristen-Attraktion gilt das Rotlicht-Viertel Walletjes. Dieses besteht aus zumeist mehrere 100 Jahre alten Gebäuden, die top renoviert in der Innenstadt stehen. Noch bevor man sich dem eigentlichen Zentrum von Walletjes nähert, bemerkt man, dass man sich nicht verlaufen hat daran, dass die Straßen von Sexshops, Gay-Video Läden und anderen vergleichbaren Geschäften gesäumt sind. Danach erreichen Sie die Bereiche von Walletjes, in denen der Prostitution, dem ältesten Gewerbe der Welt, nachgegangen wird. Dass Walletjes nicht nur Rotlichtviertel heißt, erfährt man spätestens in den Abendstunden. Hier leuchten die Fenster der Bordelle in hellem Rot. (rotes Licht bzw. rote Vorhänge sorgen für diesen Effekt) Die Prostituierten stellen sich dem Publikum hinter hohen Glasscheiben zur Schau. Die potentiellen Freier können sich somit die Dame aussuchen, deren Dienste sie in Anspruch nehmen möchten. Besonders überraschend an Walletjes ist, dass das Viertel sehr sauber, sehr gut durch die Polizei überwacht und vor allem sicher zu sein scheint. Man hat sich zu keinem Zeitpunkt bedroht gefühlt. Tipp: auch, wenn man keine der Dienstleistungen im „Redlight District“ in Anspruch nehmen möchte, so sollte man diesen Distrikt wirklich gesehen haben! … und sei es auch nur, weil man abends von den „Türstehern“ der Clubs mit dem Ausruf „Love, Sex – Sex, Love“ angeworben werden soll.

Bars

Gerade in der Innenstadt gibt es jede Menge Bars und Cafés. Diskotheken gibt es einige – genauso wie stylishe Clubs. Ob der „Laden“ gut ist, oder nicht lag meiner Meinung nach daran, welchen Wochentag man hatte. Einige Clubs waren Montags super, Dienstags unerträglich etc. Einen wirklichen „top Tipp“ habe ich daher nicht. Wenn man sich ein bisschen Zeit nimmt, dann kann man aber einfach so in die Stadt laufen und sich von den Rhythmen die man auf der Straße hört inspirieren lassen … einen Club mit guter Musik hört man ja schon meilenweit.

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Weitere Tipps und Hintergrund-Informationen:

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Kriminalität

wie oben bereits erwähnt, scheint Amsterdam sehr sicher zu sein. Trotzdem gibt es dort (wie in jeder Metropole) Kriminalität. Für Touristen ist in erster Linie die Kleinkriminalität von Bedeutung, da man als Tourist hiermit eigentlich überall in Amsterdam – aber zumeist rund um das Zentrum – konfrontiert wird.

Ein Ehepaar aus der Schweiz hatte uns beispielsweise darauf aufmerksam gemacht, dass bei deren letztem Aufenthalt in Amsterdam die Brieftasche des Mannes abhanden gekommen war. Bei nachträglichen Recherchen stellte sich fest, dann man sein Portemonnaie niemals leichtfertig tragen sollte. Zur Sicherheit sollte der Geldbeutel daher nie in einer (hinteren) Hosentasche, sondern eher in einer verschließbaren Jacken-Innentasche oder in einer versteckt getragenen Umhänge-Geldbörse verwahrt werden, damit man nicht aufgrund dieser Leichtfertigkeit Opfer eines Taschendiebs wird.

Apropos „Sicherheit und Diebe“ – es empfiehlt sich, den Reisepass und den Personalausweis mitzunehmen. Da in Amsterdam Ausweispflicht herrscht (und der Ausweis auch gerne kontrolliert wird…), muss man mit einer Geldstrafe rechnen, wenn man sich nicht ausweisen kann. Den Reisepass packt man dann daher (zusammen mit Kreditkarte, EC-Karte, Führerschein, Bargeld) in den Hotel-Tresor und den Personalausweis zusammen mit Bargeld nimmt man mit. So kann man zum Einen davon ausgehen, dass man wenn man bestohlen werden sollte, trotzdem nicht ohne alles da steht und zum Anderen liegen die Wertsachen nicht ungeschützt im Hotelzimmer (man weiß ja nie … sicher ist sicher…).

In der Innenstadt gibt es aufgrund einiger vermeintlich trinkfester Sauf-Touristen auch schon mal die ein oder andere Eskapade (aber immer soweit weg von uns, dass wir uns nie bedroht gefühlt haben!), denn zu später Stunde haben hier einige Touristen (aber auch Einheimische) mehr als nur einen über den Durst getrunken. Hier empfiehlt es sich, dass man auch immer freundlich bleibt und keinen Streit anfängt, dann kann man in Amsterdam (gemäß unseren Erfahrungswerten) problemlos seinen Spaß haben. Wir hatten – wie bereits geschrieben – nie eine wirklich bedrohliche Situation erlebt. Diese Tipps beruhen daher primär (bis auf die Bar-Tipps) auf den Erzählungen anderer, vertrauenswürdiger Urlauber.

Kulinarisches

Rund um die City findet man unglaublich viele erstklassige Cafés, Restaurants, Hotel-Restaurants, Imbissbuden und Kioske, in denen man etwas Essbares bekommt. Zumeist sind die angebotenen Speisen äußerst lecker. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass sich eine andere Qualität nicht bezahlt machen würde und der Laden somit die hohen Mietpreise für die Verkaufsräume aufbringen könnten. Während des gesamten Aufenthalts haben wir immer gut gegessen – egal wo. Sehr lecker sind die Speisen zumeist in den vielen argentinischen Steakhäusern. Zudem gibt es praktisch jede andere Form der Gastronomie: jeder findet das, was ihm gefällt … in Amsterdam gibt es alles von indischen oder chinesischen Restaurants bis hin zur Fritten-Bude oder dem Döner-Laden. Grundsätzlich gilt: das Restaurant, der Imbiss, bei dem viele Leute anstehen muss gut sein  Wir haben uns die ganze Reise an diesen Grundsatz (vielen Dank an dieser Stelle an den Portier des Hotels für diesen super Tipp!) gehalten und sind damit sehr gut gefahren – insbesondere auch, was die Preise angeht. Diese sind nämlich ziemlich gesalzen! Wenn man aber z.B. einige Steakhäuser in einer Straße findet, so lohnt es sich auch, die Preise zusätzlich zu vergleichen … dann kann man je nach Budget das optimale Restaurant finden. Sowas ist typisch Amsterdam!

Nachtleben oder: „Wann ist Feierabend“?

Es ist mehr als auffällig, dass Amsterdam auch in Bezug auf sein Nachtleben alles andere als alltäglich ist. Hier scheint sich vormittags, mittags und nachmittags alles abzuspielen. Abends nach 20-21 Uhr bemerkt man schon, dass es leerer wird in den Gassen (außer im Redlight District) und gegen 23 Uhr kommt man sich vor, wie in einer Geisterstadt, wenn man durch die Innenstadt läuft. Lustigerweise hat genau das seinen Reiz! Ein absoluter Geheimtipp für alle Amsterdam-Reisenden! Es ist zudem mehr als auffällig, dass die wahren Szene-Kenner trotzdem super Clubs besuchen. Um einen derartigen Club zu finden kann man einfach in einem Café nach derartigen „Flyern“ fragen und i.d.R. bekommt man dann eine ganze Ladung von Party-Reklame in die Hand gedrückt. Somit findet man immer die aktuellsten Partys, die coolsten (Neueröffnungen von) Clubs und so weiter. Hier gibt es einfach alles, was das Party-Herz bewegt! Und wenn Ihr einfach keine Lust habt, Euch festzulegen (gibt in Amsterdam auch keinen Sinn, da man hier praktisch mit jeder Form von Kleidung überall hingehen kann…), dann geht einfach so in die Innenstadt, holt Euch was zu Essen und zu Trinken (und das gibt’s hier am laufenden Meter *lecker*) und lauft solange durch die Gassen, bis Ihr Eure ultimative Party-Location gefunden habt! So einfach ist das in A’dam.

Fazit

Irgendwie ist Amsterdam anders. Amsterdam ist locker, vielseitig, pittoresque, modisch, stylish, interessant, weltoffen und trotzdem eigen und vor allem: man fühlt sich überall herzlich Willkommen. Ich würde sofort wieder nach Amsterdam fliegen – diese Stadt muss man einfach gesehen haben! Aufgrund der vielen und vor allem durchweg positiven Erlebnisse in dieser schönen Stadt, gehe ich übrigens davon aus, dass ich diesen Urlaub schon bald wiederholen werde; es war mein bisher schönster Holland-Urlaub überhaupt.

Ach ja – falls Euch jetzt die Reiselust gepackt hat, dann könnt Ihr hier super Informationen über günstige Angebote für Billigflüge finden! Denn mal ganz im Ernst: wer fährt schon gerne hunderte Kilometer, wenn fliegen billiger, schneller und sicherer ist? 🙂